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Der regionalen Landwirtschaft auf der Spur: Landrätin zu Gast

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Bei ihren jüngsten Unternehmensbesuchen zog es Peggy Greiser ins Grabfeld. Dabei setzte die Landrätin in Begleitung von Kreisentwickler Daniel Klee diesmal einen klaren Schwerpunkt auf die Landwirtschaft

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Franziska Trabert
01.08.2023
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Bei Agrargenossenschaften im Grabfeld

Bei ihren jüngsten Unternehmensbesuchen zog es Peggy Greiser ins Grabfeld. Dabei setzte die Landrätin in Begleitung von Kreisentwickler Daniel Klee diesmal einen klaren Schwerpunkt auf die Landwirtschaft: „Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in unserem Lebensumfeld - sie sorgt dafür, dass was auf den Teller kommt und sie prägt maßgeblich unsere Landschaft und unsere Kultur“, sagte Greiser. „Unsere Landwirtinnen und Landwirte tragen maßgeblich zur Versorgung unserer Bevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln bei. Ihr täglicher Einsatz und ihre harte Arbeit auf den Feldern und in den Ställen ermöglichen es uns, frische und gesunde Lebensmittel auf unseren Tischen zu haben.“ Dies sei keine Selbstverständlichkeit, denn die modernen Herausforderungen in der Landwirtschaft erfordern fortlaufende Anpassungen, um im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft zu agieren. „In Zeiten des Klimawandels stehen unsere Landwirte vor besonderen Herausforderungen, sei es in Form von veränderten Witterungsbedingungen oder neuen Anforderungen an nachhaltige Anbaumethoden.“ Auch steigende Energiepreise seien ein wachsendes Problem.

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Zu Besuch bei der AGJ Agrargesellschaft mbH Jüchsen

Dass man sich davor aber mit einem ausgeklügelten Konzept wappnen kann, zeigte sich dem Besuch aus dem Landratsamt bei der AGJ Agrargesellschaft mbH Jüchsen, wo Geschäftsführer Florian Grünert durch den Betrieb führte. Nachhaltige Energieerzeugung wird im Unternehmen groß geschrieben: Dabei setzt die Agrargenossenschaft auf eine eigene Biogasanlage mit der über ein Blockheizkraft (BHKW) Strom zur Eigennutzung produziert wird. Auch die Abwärme des BHKW wird für den eigenen Hof sowie einzelne Objekte in Jüchsen über ein Nahwärmenetz genutzt. Zur Unterstützung der Wärmeerzeugung errichtete der Landwirtschaftsbetrieb zudem eine eigene Hackschnitzelanlage. Insgesamt bearbeitet die AGJ 1.200 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Schwerpunkt ist die Milchproduktion. Rund 10.000 Liter Milch werden pro Tag von den Kühen gewonnen. Die Mutterkuhhaltung und die Rindfleischproduktion sind weitere Standbeine des Unternehmens.

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Die Milchvermarktung erfolgt an „Frankenland“ Würzburg, die Fleischvermarktung an einen Schlachthof in Bamberg. Mit vor Ort beim Besuch der Landrätin waren auch Rainer und Gundula Leffler, die das Unternehmen 1991 gründeten und aufbauten. 2013 erfolgte aus Altersgründen die Übergabe an den heutigen Geschäftsführer Florian Grünert, der bereits seit 2002 im Unternehmen tätig war und ursprünglich aus der Region Chemnitz stammt. Aktuell leitet der Geschäftsführer 20 Mitarbeiter in Jüchsen, davon vier Auszubildende. Grünert forderte von der großen Politik Rahmenbedingungen für eine bessere Preispolitik bei der Milchproduktion, weil der aktuelle Milchpreis für Erzeuger in Höhe 40 Cent nicht auskömmlich sei. Auch mehr Verständnis für die moderne Landwirtschaft wünscht sich Grünert in der Gesellschaft. Dabei bekommt er Unterstützung von Landrätin Peggy Greiser, die ebenfalls fordert: „Ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den Interessen der Milchbauern, der Industrie und der Verbraucher ist erforderlich, um eine nachhaltige und gerechte Milchproduktion zu gewährleisten.“

Rundgang in der Agrargenossenschaft Queienfeld eG

Im Anschluss war die kleine Delegation aus dem Landratsamt zu Besuch bei der „Agrargenossenschaft Queienfeld eG“. Hier begrüßten die Vorstandsvorsitzende Ines Hesselbach und Aufsichtsrat Norman Mattner die Landrätin und führten die Gäste aus Meiningen durch den Betrieb. Derzeit sind hier 23 Mitarbeiter in Vollzeit und zwei in Teilzeit beschäftigt. Sie helfen dabei, die aktuell 1.678 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche im Kreisgebiet zu bewirtschaften. Zudem unterhält die Agrargenossenschaft 400 Milchkühe und 120 Kälber am Standort Bibra, sowie 320 Tiere am Standort Westenfeld. Aktuell hat der Betrieb auch 700 Mutterschafe im Bestand, die jedoch im Herbst 2023 verkauft werden sollen, da die Dachsanierung des Stalls wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sei. Ein Interessent für die Übernahme der Schafe sei bereits vorhanden. Zudem betreibt die Agrargenossenschaft auf dem Gelände noch eine öffentliche Tankstelle für Benzin und Diesel sowie eine Waschstraße für Pkw und Lkw. Eine Elektroladesäule könnte sich Ines Hesselbach ebenso vorstellen, hierfür fehle aber aktuell das passende Betreiberkonzept. Zu knabbern hat die Agrargenossenschaft am Flächenverzehr durch die ITT-Erweiterung, die den Betrieb mit rund 40 Hektarn betrifft. Auch Themen wie Freiflächen- Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen werden innerhalb des Unternehmens eher kritisch diskutiert. Ein weiterer Problempunkt: Die Agrargenossenschaft ist von insgesamt drei Flurbereinigungsverfahren in ihrem Gebiet betroffen. Grundstücksangelegenheiten, die seit 1992 mit drei verschiedenen Stellen beziehungsweise Behörden ausgetragen werden - eine nicht nur belastende, sondern auch zum Teil arbeitserschwerende Angelegenheit. Auch die Queienfelder Agrargenossenschaft wünscht sich mehr Verständnis für die Arbeit der Landwirtschaft. Bei der Landrätin stießen sie dabei abermals auf offene Ohren. „Als Landrätin ist es mir ein Anliegen, die Belange der Landwirtschaft in unserer Region bestmöglich zu unterstützen. Ich mache mich immer für einen Dialog zwischen Landwirten, Verwaltungen, Bürgern und anderen Interessengruppen stark. Ich möchte mich auch dafür einsetzen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe die nötige Unterstützung und Ressourcen erhalten, um wettbewerbsfähig und nachhaltig agieren zu können“, so Peggy Greiser. Die Landwirtschaft sei ein unverzichtbarer Teil unserer Identität, unserer Ernährungssicherheit und unserer Umwelt in der Prachtregion.